
Der deutsche Glücksspielstaatsvertrag sieht vor, dass in Deutschland eine Behörde bundesweit Anbieter kontrolliert und reguliert. Die Behörde muss nach dem Glückspielgesetz zum 1.1.2023 ihre Dienste aufnehmen. Aktuell arbeitet diese bereits vorläufig. So werden zum Beispiel bereits jetzt Zugänge zum Sperrsystem OASIS verteilt. Gleichzeitig hat die Landesregierung von Sachsen-Anhalt über 2000 m² Büroräume für die zukünftige Behörde gemietet. 93cj
Um genau zu sein, wird die in den zweiten Stock des ehemaligen technischen Rathauses einziehen. Dieses steht seit Ende 2020 leer und beheimatete bis dahin die Stadtverwaltung. Im Sommer 2020 wurde die Immobilie von einem privaten Investor gekauft. Der hat seitdem damit begonnen, diese an Unternehmen zu vermieten. So finden sich bereits jetzt in den Untergeschossen Ladengeschäfte. Insgesamt sprechen wir über mehr als 9000 m² Fläche. Ein paar der Räume im zweiten Stock können bereits vorläufig genutzt werden. Die restlichen Räumlichkeiten müssen erst noch umgebaut werden.
Dass die Behörde bundesweit in Sachsen-Anhalt niedergelassen wird, hat wahrscheinlich Kostengründe. Speziell in Halle liegen die Mietkosten bei ca. zehn Euro pro Quadratmeter. Das ist mit der günstigste Quadratmeterpreis für Bürogebäude in ganz Sachsen-Anhalt. Zum Vergleich: Wer in der Bankenmetropole Frankfurt am Main Bürogebäude mieten möchte, zahlt nicht selten satte 45 € für den Quadratmeter. Und wer seinen Standort bevorzugt in München oder Berlin betreiben will, der muss ebenfalls bis zu 40 € für den Quadratmeter bezahlen.
Neben dem Kostenaspekt kann die Standortwahl auch daran liegen, dass sich in den vergangenen Jahren rund um Halle eine ganze Reihe IT-Unternehmen niedergelassen haben. Da auch die Glücksspielbehörde eine ganze Reihe Fachkräfte aus dem Bereich IT benötigen wird, sollte es vor Ort genügend Auswahl geben.
Dass die Behörde erst 2023 ihre Dienste aufnimmt, ist nach wie vor ein großer Kritikpunkt an der Gesetzgebung. Denn so bleibt einfach der schale Beigeschmack, dass dieses Glückspielgesetz nicht etwa des Spielerschutzes wegen eingeführt wurde, sondern um Steuereinnahmen zu generieren. Bereits im letzten Jahr nahm der deutsche Staat über legale Glücksspielangebote mehr ein, als über die Alkoholsteuer. Und wenn man bedenkt, dass aufgrund der Lockdowns dieses Jahr die Steuereinnahmen sicherlich nicht sprudeln werden, ist sicher jede zusätzliche Einnahmequelle wichtig. Andernfalls hätte es mehr Sinn gemacht, die Gesetze erst dann zu erlassen, wenn zeitgleich auch eine Behörde ihre Dienste aufnimmt und es somit nicht wieder zu einer Übergangszeit kommt – so wie jetzt.
Zukünftig soll über das Sperrsystem der Behörde realisiert werden, dass sich Spieler, die ihr Wett-Verhalten nicht mehr unter Kontrolle haben, bei allen in Deutschland legal lizenzierten Anbietern sperren lassen können. Das Sperrsystem wird aber auch bei Offlineangeboten greifen. Dort werden Besucher zukünftig eine Kundenkarte vorzeigen müssen. So gesehen, wird dieses Sperrsystem das erste Mal die Möglichkeit bieten, dass sich Spieler tatsächlich von so gut wie jedem Angebot ausschließen. Wie das dann genau realisiert wird, dass deutsche Kunden keinen Zugang mehr zu nicht in Deutschland lizenzierten Online Spielos erhalten, wissen wir noch nicht. Die Schweiz löst das zum Beispiel über sogenannte IP-Sperren, die nur mit technischem Aufwand (VPN Software) umgangen werden können.
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