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Die Bekämpfung illegaler Glücksspielanbieter ist eines der Hauptziele der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL). Laut einer Studie der GGL beträgt das Marktvolumen illegaler Anbieter mittlerweile nur noch 2 % bis 4 %. Dem widerspricht eine neue Studie der Uni Leipzig vehement. Diese zeigt auf, dass rund 75 % aller Bruttospielerträge vom Schwarzmarkt stammen. Würden diese Zahlen der Realität entsprechen, wären die Kanalisierung und die Absicht des Glücksspielstaatsvertrages 2021 eindeutig gescheitert
Gunther Schnabl von der Uni Leipzig nutzte für seine Studie ein Online-Meter- eines Marktforschungsinstitutes, bei dem die Besuche von 25.000 Menschen auf 700 Online-Glücksspiel-Webseiten mobil und stationär am Desktop PC erfasst wurden. Dabei wurde die Dauer des Besuchs berücksichtigt, um ein versehentliches Aufrufen der Seite nicht in die Studie zu involvieren.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Kanalisierungsrate bei 50,7 % liegt. Gleichzeitig konnten die Wissenschaftler aus den Zahlen ableiten, dass sich die monatlichen Besuche bei lizenzierten Anbietern im Vergleich von 2019 zu 2023 um rund 13 % reduzierten haben.
Sind die Regulierungen des GlüStV einfach zu streng, um Spieler in den regulierten Markt zu locken und von den attraktiven Schwarzmarktanbietern fernzuhalten? Die Zahlen von Gunther Schnabl deuten eindeutig darauf hin, während die GGL dies natürlich bestreitet.
Die GGL zeigt sich zunächst versöhnlich und betont:
„Grundsätzlich ist ein wissenschaftlicher Diskurs zu Erhebungsmethoden zu begrüßen. Ziel ist es, valide Zahlen über den deutschen Online-Glücksspielmarkt zu erhalten. Insofern ist die GGL offen für neue oder weiterentwickelte Ansätze der Erkenntnisgewinnung. Die Behörde entwickelt ihre Methoden zur Datenerhebung selbst kontinuierlich weiter.“
Trotzdem beharrt die GGL auf ihrer eigenen Studie, die zwischen 800 und 900 illegale Glücksspielportale berücksichtigt und trotzdem nur auf einen Marktumsatz von 2 bis 4 % – das sind 300 bis 500 Millionen Euro – kommt. In anderen Worten würde das bedeuten, dass die regulierten Märkte ca. 96 % aller Umsätze ausmachen würden, wobei diese Zahl aus den Steuerdaten von Spielern gezogen wurde.
Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV), der Auftraggeber Prof. Schnabls, hält diese Vorgehensweise für nicht sinnvoll, da illegale Anbieter in Deutschland keine Steuern zahlen.
Nachdem die beiden Studien grundverschieden ausgefallen sind, stellen die Verbände erste Forderungen:
Der Spielerschutz darf trotz der Forderung nach weniger strengen Regulierungen natürlich trotzdem nicht auf der Strecke bleiben, sondern soll laut den Verbänden weiter optimiert werden durch die Zusammenarbeit von Politik, Spielerschutz, Verwaltung und Wirtschaft.
Bislang zeigt sich die GGL uneinsichtig und weißt darauf hin, dass es sich bei allen Datenerhebungen stets nur um Momentaufnahmen handelt.
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