
Die 3. Liga ist die jüngste Profi-Spielklasse im deutschen Fußball, die zur Saison 2008/09 zur besseren Verzahnung zwischen 2. Bundesliga und den Regionalligen eingeführt wurde. 15 Spielzeiten ist aber auch die 3. Liga inzwischen schon alt, sodass es sich lohnt, einige statistische Besonderheiten herauszuarbeiten. 6i3q5s
Wir haben uns so den Trainern gewidmet, die in mindestens 25 Drittliga-Spielen auf der Bank saßen und dabei die im Schnitt meisten Punkte geholt haben. Ohne direkt zu Beginn zu viel verraten zu wollen, fällt auf, dass diese Top-Trainer allesamt nur relativ kurz in der 3. Liga gearbeitet haben und danach den Sprung auf höhere Ebene geschafft haben bzw. gerade vollziehen.
Immerhin vier unserer Top-5 sind aktuell im Amt – ein Trainer sogar in der Bundesliga und drei weitere in Liga zwei. Wir blicken nachfolgend etwas genauer auf die fünf punktbesten Fußball-Lehrer in der Geschichte der 3. Liga.
Schon kurz nach dem Ende seiner aktiven Karriere übernahm Steffen Baumgart im April 2009 den 1. FC Magdeburg, der damals noch in der Regionalliga Nord spielte. Kein Jahr später war dieses Intermezzo aber schon wieder beendet und Baumgarts junge Trainerkarriere geriet früh ins Stocken. Co-Trainer bei Hansa Rostock, der SSV Köpenick-Oberspree und der Berliner AK lauteten die nächsten Stationen des früheren Stürmers, der sich im Winter 2016/17 bereits Gedanken über berufliche Alternativen machen musste, ehe ihn im Frühjahr 2017 der Lockruf des SC Paderborn ereilte.
Baumgart verte zwar trotz elf Punkten aus den fünf Spielen unter seiner Regie den sportlichen Klassenerhalt, durfte aber dennoch in der 3. Liga bleiben, weil Zweitliga-Absteiger TSV 1860 München direkt in die Regionalliga versetzt wurde.
Zusammen mit dem für seine Verpflichtung maßgeblich verantwortlichen Sportchef Markus Krösche packte Baumgart diese unverhoffte Chance beim Schopfe und formte aus einem eigentlichen Absteiger eine begeisternd aufspielende Mannschaft, die in der folgenden Saison 2017/18 mit 90:33 Toren und 83 Punkten als Tabellenzweiter hinter Magdeburg aufstieg. So stehen für Baumgart, dessen Weg mit dem S anschließend sogar direkt in die Bundesliga und seit dem folgenden Abstieg im Sommer 2021 beim 1. FC Köln erfolgreich weitergeht, 43 Drittliga-Spiele mit 94 Punkten zu Buche. Der Schnitt von 2,19 Zählern pro Partie in der 3. Liga ist unerreicht, selbst bei Trainern, die lediglich mindestens fünf Mal in der Verantwortung standen.
Als Spieler hat Alexander Zorniger keine große Karriere hinter sich, aber als junger Trainer sowohl beim 1.FC Normannia Gmünd als auch bei der SG Sonnenhof Großaspach so auf sich aufmerksam gemacht, dass RB Leipzig ihn im Sommer 2012 nach zwei gescheiterten Anläufen, aus der Regionalliga in die 3. Liga aufzusteigen mit eben dieser Mission betraute. Zorniger schaffte anders als seine prominenten Vorgänger Tomas Oral und Peter Pacult dank erfolgreicher Aufstiegsspiele gegen die Sportfreunde Lotte den Sprung in die Drittklassigkeit, hielt sich aber auch dank einiger bemerkenswerter Neuzugänge wie dem noch heute zum Profi-Kader der Roten Bullen gehörenden und damals als Top-Talent geltenden Yussuf Poulsen dort nicht lange auf.
Stattdessen gelang Leipzig und Zorniger der Durchmarsch durch die 3. Liga als Tabellenzweiter hinter dem punktgleichen Meister 1. FC Heidenheim. 79 Zähler verbuchte RB in seiner ebenso wie für Zorniger einzigen Drittliga-Saison, womit der zweitbeste Punkteschnitt von 2,08 pro Spiel zu Buche steht.
Im Februar 2015 indes war in Liga zwei für Zorniger Schluss in Leipzig, der danach auch beim VfB Stuttgart nicht den erhofften Erfolg hatte, dafür aber sowohl in Dänemark bei Bröndby IF als auch auf Zypern bei Apollon Limassol gute Arbeit leistete – und im Herbst 2022 als Trainer der SpVgg Greuther Fürth nach Deutschland zurückgekehrt ist.
Obwohl Christian Titz nach einer unspektakulären Laufbahn im gehobenen Amateurfußball schon früh die Trainerkarriere eingeschlagen hat, dauerte es einige Jahre, ehe der gebürtige Mannheimer auf größerer Bühne ankam.
Der FC Homburg war nach Stationen unter anderem im Nachwuchsbereich bei Alemannia Aachen und Viktoria Köln von 2011 bis 2014 die erste größere Aufgabe, der sich nach einjähriger Pause 2015 der Wechsel zur U17 des Hamburger SV anschloss. Zwei Jahre später wurde Titz zur zweiten Mannschaft befördert, dann aber schon im Frühjahr 2018 als Retter der Profis benötigt – allerdings ohne Erfolg. Als dann der Start in die neue Zweitliga-Saison nicht wie erhofft verlief, musste Titz trotz Rückendeckung der Fans gehen und heuert erst zur Spielzeit 2019/20 bei Rot-Weiss Essen an. Nach nur einem Jahr und dem verten Aufstieg in die 3. Liga war indes auch dieses Intermezzo schon wieder beendet, bevor sich im Februar 2021 der 1. FC Magdeburg in höchster Abstiegsnot in der 3. Liga an Titz erinnerte.
Der heute 52-Jährige schaffte dann nicht nur den Klassenerhalt, sondern führte den einstigen Europapokalsieger und DDR-Meister in der folgenden Spielzeit 2021/22 als überlegener Meister der 3. Liga sogar in die 2. Bundesliga. Dort gelang dem FCM vergangene Saison der souveräne Klassenerhalt mit einer attraktiven Spielweise, die in engem Zusammenhang mit Titz steht. Eine Rückkehr in die 3. Liga scheint daher weder für Verein noch Trainer bevorzustehen, sodass zu Titz’ 52 Drittliga-Spielen und 108 Punkten (ebenfalls 2,08 im Schnitt, aber marginal schlechter als Zorniger) erst einmal nichts mehr hinzukommen dürfte.
Seit seiner Entlassung im März 2021 bei Arminia Bielefeld hat sich Uwe Neuhaus in der Öffentlichkeit rar gemacht und es erscheint zumindest fraglich, ob der 63-Jährige noch einmal auf die ganz große Fußball-Bühne zurückkehren wird.
Dabei hat Neuhaus nach anfänglich kürzeren Stationen bei Borussia Dortmund II und Rot-Weiss Essen sowohl beim 1. FC Union Berlin als auch bei Dynamo Dresden und Arminia Bielefeld ebenso langfristig wie erfolgreich gearbeitet.
Der zu seiner aktiven Zeit mit der SG Wattenscheid 09 erst spät in die Bundesliga, dort dann aber immerhin noch auf 102 Einsätze gekommene Neuhaus saß in insgesamt 76 Drittliga-Partien verteilt auf zwei komplette Spielzeiten auf der Bank – und durfte am Ende jeweils den Aufstieg feiern. In der allerersten Drittliga-Saison 2008/09 führte Neuhaus den 1. FC Union Berlin als Meister in die 2. Bundesliga und auch 2015/16 ließ der frühere Libero mit Dynamo Dresden die komplette Konkurrenz hinter sich, kurioserweise mit jeweils 78 Punkten. Unter dem Strich stehen so 156 Zähler und damit ein Schnitt von 2,05 Punkten pro Spiel.
Während die Drittliga-Zeit unserer Top-4 teilweise schon etwas länger zurückliegt, sind die Erinnerungen von Tobias Schweinsteiger noch frisch – und ausgesprochen positiv. Denn mit einem dramatischen 2:1-Sieg am letzten Spieltag der Saison 2022/23 gegen Borussia Dortmund durch zwei Treffer in der Nachspielzeit durfte der 41-Jährige direkt auf seiner ersten Cheftrainer-Station im deutschen Fußball mit dem VfL Osnabrück den Aufstieg feiern.
Schweinsteiger entschied sich zuvor bewusst für eine längere Lehrzeit und fungierte nach seiner eigenen Karriere zunächst im Nachwuchs des FC Bayern München und dann als Co-Trainer beim Hamburger SV und beim 1. FC Nürnberg. Als der VfL Osnabrück nach dem kurzfristigen Abgang von Daniel Scherning zu Arminia Bielefeld im August 2022 auf Trainersuche war und anfragte, zögerte der ältere Bruder von Weltmeister Bastian Schweinsteiger nicht lange.
Insbesondere mit einer herausragenden Rückrunde verdienten sich Osnabrück und Schweinsteiger dann den Last-Minute-Aufstieg. Nach durchwachsenem Start unter Scherning mit sechs Punkten aus sechs Spielen verbuchte Schweinsteiger aus den 31 Begegnungen unter seiner Regie 61 Punkte und damit 1,97 Zähler im Schnitt – ohne den 3:2-Sieg gegen den Halleschen FC im Herbst, den Schweinsteiger wegen einer Rotsperre von der Tribüne aus verfolgen musste.
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