
Die Formel 1 kann auf eine über 70-jährige Geschichte zurückblicken, die große Helden wie Niki Lauda, Nigel Mansell, Michael Schumacher, Sebastian Vettel oder Lewis Hamilton ebenso hervorgebracht hat wie große Dramen beginnend mit dem tragischen Unfall-Tod von Ayrton Senna beim Großen Preis von San Marino 1994. 92i4r
Wie vielfach im Leben war auch in der Formel 1 der Versuch, sich auf irgendeine Art und Weise einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen, ein steter Begleiter. So hat die Geschichte der Formel 1 auch von kleinen und größeren Skandalen zu berichten, in der die Dinge nicht ganz oder gar nicht sauber abgelaufen sind.
Wir stellen nachfolgend die aus unserer Sicht größten Skandale in der Formel 1 etwas genauer vor.
Beim Großen Preis von Deutschland in Hockenheim erhielt Ferrari-Pilot Felipe Massa von seinem Team wiederholt die Info “Fernando is faster than you”, die recht unmissverständlich als Aufforderung gewertet werden konnte, seinen Teamkollegen Fernando Alonso vorbeizulassen. Der Brasilianer folgte der verklausulierten Weisung und ermöglichte Alonso den Gewinn des Rennens. Weil eine Team- bzw. Stallorder aber verboten war, die Vorgehensweise Ferraris aber als ebensolche gewertet wurde, erhielt das Team eine Strafe in Höhe von 100.000 US-Dollar.
Auch wenn Mercedes und Pirelli letztlich mit einer Verwarnung davon kamen, sorgten von der Konkurrenz gerügte, weil eigentlich verbotene Testfahrten während der laufenden Saison 2013 für reichlich Aufruhr. Das Internationale Tribunal des Automobil-Weltverbandes FIA kam aber am Ende zu dem Schluss, dass sich Mercedes mit den Tests keinen unlauteren Vorteil verschaffen wollte und keine bösen Absichten zugrunde lagen.
Beim Großen Preis von Singapur verursachte Nelson Piquet kurz nachdem sein Renault-Teamkollege Fernando Alonso bei einem sehr frühen Boxenstopp nachgetankt hatte, einen Crash, der eine Safety-Car-Phase nach sich zog. Während dieser setzte sich der nur von Rang 15 aus ins Rennen gegangene Alonso aufgrund von Boxenstopps der Konkurrenz an die Spitze des Feldes und feierte am Ende sogar den Sieg. Piquet, der Der wenig später von Renault entlassen wurde, gestand nach seinem Aus beim französischen Rennstall ein, dazu angewiesen worden zu sein, den Unfall zu verursachen, um Alonso zu helfen. Nach einer Untersuchung wurde Renault von der FIA für zwei Jahre disqualifiziert, allerdings nur auf Bewährung. Teamchef Flavio Briatore und Technikchef Pat Symmonds wurden komplett verbannt und durften bis 2012 keine Funktion mehr in der Formel 1 übernehmen.
Der erste WM-Titel von Michael Schumacher im Jahr 1994 hatte gleich mehrfach einen etwas faden Beigeschmack. Zwar war Schumacher nicht schuld daran, dass eine Kollision mit seinem Titelrivalen Damian Hill dessen WM-Chance im letzten Rennen raubte, doch schon im vorherigen Saisonverlauf wurden der Deutsche und Team Benetton zwei Mal disqualifiziert. Die Missachtung einer schwarzen Flagge beschwerte Schumacher sogar ene Sperre von zwei Rennen. Darüber hinaus gab es zwar Hinweise, aber keine Beweise dafür, dass Benetton verbotene Elektronik-Hilfen eingesetzt hat. Eine manipulierte Tankanlage konnte beim Großen Preis von Hockenheim aber sehr wohl nachgewiesen werden.
Drei Jahre, nachdem die Kollision mit Damian Hill den WM-Sieg letztlich sicherte, war Schumacher abermals in einen Unfall mit dem direkten Konkurrenten um den Titel beteiligt. Beim Großen Preis von Spanien in Jerez verhinderte Schumacher in Führung liegend ein Überholmanöver gegen den in der Gesamtwertung auf Platz eins liegenden Jacques Villeneuve mittels einem Crash. Schumacher wurde dafür schuldig gesprochen und als Konsequenz von der WM ausgeschlossen. Für Villeneuve war damit der Weg zu seiner ersten und zugleich einzigen Weltmeisterschaft geebnet.
Die Freude bei Ferrari über den Doppelsieg von Eddie Irvine und Michael Schumacher beim Großen Preis von Malaysia im Jahr 1999 wich schnell blankem Entsetzen. Denn unmittelbar nach dem Rennen sprach die FIA eine Disqualifikation für Ferrari aus, weil die eingesetzten Windabweiser illegal gewesen seien. Der in Malaysia drittplatzierte Mika Häkkinen wäre damit vorzeitig Weltmeister gewesen. Die Berufung Ferraris allerdings hatte Erfolg und die FIA musste die doppelte Disqualifikation zurücknehmen. Weltmeister wurde am Ende aber dennoch Häkkinen im McLaren.
Bereits über mehrere Runden hinweg wurde der in Führung liegende Rubens Barrichello vom Team Ferrari beim Großen Preis von Österreich dazu aufgefordert, seinen Kollegen Michael Schumacher vorbeizulassen, damit dieser seinem erneuten WM-Titel einen Schritt näher kommen kann. Barrichello schien diese Anweisung aber zu ignorieren, ehe der Brasilianer in der letzten Kurve doch noch vom Gas ging und Schumacher ieren ließ. Wenngleich die Aktion damals von den Regeln gedeckt war, bekamen Schumacher und Ferrari den Unmut des Publikums zu spüren. Eine Strafe erhielt das Team indes nur dafür, dass Schumacher bei der Siegerehrung Barrichello nach oben auf das Treppchen auf Platz eins holte.
Auf keiner Rennstrecke, sondern weit abseits davon sorgte 2008 FIA-Präsident Max Mosley mit einem privaten Fehltritt für Aufruhr. Die britische Boulevard-Zeitung News of the World kam an Fotos und Videos von einer zumindest fragwürdigen Sexparty in London und hielt diese wenig überraschend nicht unter Verschluss. Die Öffentlichkeit und auch einige in die Formel 1 involvierten Automobilhersteller meldeten sich entrüstet zu Wort. Mosley indes blieb im Amt und gewann einen Rechtsstreit gegen die Zeitung wegen Verletzung der Privatsphäre.
Der Große Preis der USA des Jahres 2005 wird auf ewig zu den kuriosesten Rennen in der Formel-1-Geschichte gehören. Denn nur sechs Fahrer gingen letztlich an den Start, während die übrigen 14 Piloten nach der Aufwärmrunde in die Box zurückkehrten. Durchgezogen haben das Rennen nur die Fahrer, deren Boliden mit Reifen von Bridgestone ausgestattet waren. Die Fahrzeuge mit Michelin-Reifen hingegen verzichteten letztlich – aus gutem Grund, denn schon beim Training zeigte sich, dass die Michelin-Mischung für den Kurs in Indianapolis ungeeignet war. Reifenschäden und im Zuge dessen auch schwere Unfälle waren die Folge, sodass schon alleine aus Sicherheitsgründen ein Start nicht zu vertreten gewesen wäre. Mit dem kleinen Starterfeld freilich wurde die Formel 1 zum Gespött der Motorsportwelt.
Mike Coughlan, seines Zeichens Chefdesigner von McLaren, erhielt im Mai 2007 in größerem Umfang vertrauliche Informationen über das Team Ferrari, dessen Chefmechaniker Nigel Stepney als undichte Stelle enttarnt werden konnte. Ob überhaupt und wenn ja, in welchem Umfang diese Infos in die Entwicklung der Autos von McLaren-Mercedes eingeflossen sind, konnte indes nie ermittelt werden.
Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug und Teamchef Ron Dennis betonten allerdings stets, die Dokumente nicht verwendet zu haben. Fahrer Fernando Alonso verriet aber in einer E-Mail, sowohl mit Testfahrer Pedro de la Rosa als auch mit Coughlan über interne Ferrari-Daten gesprochen zu haben, womit klar wurde, dass ein größerer Kreis Kenntnis erlangt hatte. Dennis erstattete daraufhin Selbstanzeige bei der FIA. McLaren verlor alle Punkte in der Konstrukteurswertung und erhielt eine Rekordstrafe von 100 Millionen US-Dollar.
Rechtlicher Hinweis: Voraussetzung für die Nutzung unserer Website ist die Vollendung des 18. Lebensjahres sowie die Beachtung der für den jeweiligen Nutzer geltenden Glücksspielgesetze. Darüber hinaus sind die AGB der Wettanbieter zu beachten. Teilnahme an Glücksspiel ab 18 Jahren – Glücksspiel kann süchtig machen – Hilfe finden Sie auf www.bzga.de – 18+ | Erlaubt | AGB gelten
Finanzielle Differenzgeschäfte (sog. contracts for difference oder auch CFDs) sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. Der überwiegende Anteil der Privatkundenkonten verliert Geld beim CFD-Handel. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.